Das Lied „Wovon sollen wir träumen?“ des Popsternchens Frida Gold hallte zum Einstieg in den Gottesdienst durch die St-Matthäuskirche. Die Botschaft, mit der Karina Hell, Marie Krecklow (beide 10d) und Ben Sewöster (10c) auf die gesungene Frage antworteten, war eindeutig: „Woran wir glauben können, ist in erster Linie Jesus. Glaubt an Jesus und betet zu ihm in schönen und schweren Situationen“, riefen sie ihren Mitschülern und den Eltern zu.
Um das Leitthema der Träume zu visualisieren, füllten einige Abschlussschüler bunte Ballons mit Helium. Das hatten die Zehntklässler in der Sakristei neben aufgestellten Bildern von Papst Franziskus und Bischof Franz-Josef vorbereitet. An etwa zwei Dutzend Ballons hingen nun Karten mit Wünschen vieler Ratsschüler. Den Sinn erklärten sie im Gottesdienst. Im Anschluss wollten sie die Ballons vom Kirchplatz gen Himmel steigen lassen. Doch neben dem Altar löste sich vorab ein Ballon-Bündel und blieb unter dem Kirchendach womöglich bis Sonntag zum Hochamt hängen...
Kaplan Kruse Thevarajah gab den Ratsschülern in seiner Ansprache für den neuen Lebensabschnitt mit auf den Weg: „Vertrauen in Gott macht Euer Leben so lebenswert – weil Gott da ist.“
Musikalisch begleitete die Jungbläsergruppe von St. Petri mit Leiterin Ursula-Maria Busch die kirchliche Verabschiedung. Die Posaune spielte Maximilian Berens, der zum Abschlussjahrgang 2014 gehört. Für den Auftritt hat er ein paar Stunden schulfrei erhalten, denn Maximilian wechselte mit dem Erweiterten Realschulabschluss auf ein Gymnasium und macht im nächsten Jahr das Abitur.
Traditionell sammeln Ratsschüler in den Gottesdiensten für das Hilfswerk „Open Doors“, das weltweit verfolgte Christen unterstützt. Besonders leiden müssten Christen in Nordkorea und muslimisch geprägten Ländern, so Torben Bextermöller (10d) und Andreza Glatzel (10c) in ihrem Spendenaufruf. Dann zitierten sie den Apostel Paulus aus dem Hebräerbrief: „Kümmert Euch um alle, die wegen ihres Glaubens gefangen sind. Sorgt für Sie, wie für Euch selbst. Steht den Christen bei, die verhört und misshandelt werden. Leidet mit ihnen, denn es kann Euch jederzeit genauso ergehen.“ Die beiden Schüler baten die Besucher konkret um Hilfe. Von einer Spende würden Christen die sehnlichst gewünschte eigene Bibel erhalten. Weiter liefere „Open Doors“ auch praktische Hilfe beim Schutz vor Verfolgung. „Sehr viel wichtiger aber als alle Spenden sind die Gebete für unsere Geschwister in Not. Das kostet kein Geld – nur etwas Zeit“, so Torben und Andreza, „jeder von Euch kann noch heute für sie beten.“
Kaplan Kruse Thevarajah und Pastor Stephan Wallis zeigten sich vom Spendenaufruf beeindruckt. „Das ist ein wichtiger Zweck, der oft in Vergessenheit gerät. Wir sind froh und beeindruckt, dass Ihr eine Hilfe für verfolgte Christen ausgewählt habt“, so Thevarajah.
Das Ergebnis der Sammlung gab Pastor Wallis etwa eine Stunde später bei der feierlichen Zeugnisübergabe im „Forum am Kurpark“ bekannt. „Es kamen 280,37 Euro kamen und eine Kaffeemünze zusammen“, berichtete Wallis und erntete großen Applaus, „das ist ein neuer Rekord bei einem Gottesdienst der Ratsschule“.
Der Geschäftsführer von „Open Doors“, Markus Rode, bedankte sich bereits schriftlich bei der Ratsschule. „Ich habe mich sehr über die Sammlung im Rahmen des ökumenischen Schulgottesdienstes gefreut“, schreibt Rode, „bitte richten Sie auch dem Pastor und dem Kaplan meinen besonderen Dank aus“.