Lea Ernst hatte sich eine unspektakuläre Taktik zurechtgelegt. „Die erste Runde etwas langsamer angehen“, erinnert sich die Neuntklässlerin, „in der zweiten Hälfte habe ich Tempo gemacht“. Den Spurt zog Lea etwa 400 Meter vor dem Ziel im „Roten Gang“ an. Dort hängte sie auch ihre stärkste Konkurrentin ab. Zusätzliche Motivation: „An der Stelle kam mir mein Opa entgegen.“
Schon beim Fußball ist sie als ratsloses Laufwunder bekannt. Beim letzten Anstieg vor dem Ziel in der Haferstraße musste sich Lea nicht mehr quälen. Da hatte sie schon einen Vorsprung von rund 50 Metern herausgelaufen.
Am Abend musste Lea Ernst auf die Bühne. Die Vorsitzende des Ausschusses für „Bildung und Sport“, Jutta Dettmann, überreichte Lea die Medaille. „Als die Zuschauer applaudierten, war mir das etwas peinlich“, meint die bescheidene Lea.
Die Teilnahme war für Ratsschüler keine Pflicht. Zu viele traten am Nachmittag des Meller Stadtlaufes schon mit ihren Fußballteams an. Und eine Mannschaft sollte niemand im Stich lassen. Außerdem ist der sportliche Wert des Stadtlaufs vergleichsweise gering.
Dennoch nahmen etliche Ratsschüler teil. Und sie brachten ihre Eltern gleich mit. Der Treffpunkt war unübersehbar. Konrektor Carsten Huge und Sport-Fachleiterin Katharina Strob hatten die Werbebanner von Ratsschule und Förderkreis an der Rathaustreppe aufgebaut.
Für die teilnehmerstärksten Klassen hatte der Förderkreis drei Preise ausgelobt. Platz 1 belegte in dieser internen Wertung die Klasse 5b (68 Prozent Teilnehmer) und erhält 75 Euro. Klasse 7a (41 Prozent) wurde Zweiter und bekommt 50 Euro. Die 7c (40 Prozent) landete an Position 3 und freut sich über 25 Euro für ein Klassenfest. „Damit belohnen wir die sportliche Leistung und unterstützen die Schülergemeinschaft “, so Förderkreis-Chef Alfred Komesker.