Erstes Interview mit dem neuen Schulleiter

 

Das Gespräch führte Waldemar Herr (8c)

 

Seit August leitet er die Ratsschule. Ludger Jansen ist 57 Jahre alt, parteilos und lebt in Bohmte. So weit ist das gar nicht entfernt. Unsere Stadt kennt er schon lange, weil er hier regelmäßig kulturelle Veranstaltungen besucht hat. Waldemar Herr (8c) hat mit ihm gesprochen.

 

Nicht nur die Noten sollen passen, auch das Schulklima muss stimmen. Wie gefällt es Ihnen an der Ratsschule?

Das Schulklima finde ich super. Ich bin ja seit den Sommerferien da und fühle mich sehr gut aufgenommen. Auch die Schüler sind sehr nett und umgänglich.

 

Möchten Sie schon etwas ändern?

Das ist schon eine schwere Frage. Nach den ersten Monaten kann ich aber sagen, dass die Schulhöfe am Schürenkamp und am Wallgarten neu gestaltet werden müssen. Auch der Altbau am Schürenkamp zeigt Renovierungsbedarf. Außerdem wünsche ich mir mehr Sitzmöglichkeiten für die Schüler in den Pausen.

 

Bleiben wir eine Schule mit drei Standorten?

Das wird nicht so bleiben. Künftig gibt es nur noch zwei Standorte: Den Wallgarten für die Klassen 5 und 6, der Schürenkamp für die Jahrgänge 7 bis 10.

 

Warum haben Sie sich bei uns an der Ratsschule beworben?

Die Schule hat eine ausgezeichneten Ruf und Melle ist eine schöne Stadt. Gelockt hat mich auch, dass hier schon fast jede Klasse mit einem Whiteboard ausgerüstet ist.

Aber nicht, weil man als Lehrer nun keine staubigen Kreidehände mehr bekommt. Diese modernen Geräte bringen den Unterricht voran und motivieren die Schüler.

Gerade habe ich ein Buch geschrieben. Es heißt „Interaktion statt Kreidestaub“ und versteht sich als Leitfaden für den Unterricht mit Whiteboard. Das Buch erscheint im Januar 2014.

 

Können Sie sich vorstellen, später auch mal eine Klasse zu übernehmen?

Das ist bei Schulleitern für Sekundarschulen nicht üblich. Dafür ist neben der Verwaltungsarbeit nicht genug Zeit. Aber meine Fächer unterrichte ich natürlich weiterhin und arbeite sehr gerne mit unseren Ratsschülern.

 

Hat Ihr Job auch Nachteile?

Das hat jeder Beruf. Schulleiter nehmen oft noch am Abend an Sitzungen teil. Da lohnt es sich für mich nicht nach Hause zu fahren. Und wenn ich am Morgen wieder in die Schule komme, dann gibt es oft Dinge, die ich regeln muss. Das kann schon mal den Terminplan durcheinander wirbeln.

 

Welche Schule haben Sie in Ihrer Jugend besucht?

Das war ein naturwissenschaftliches Gymnasium. Ich habe dort den mathematischen Zweig besucht.

 

Waren Sie da ein Streber?

Nein, ich war überhaupt kein Streber. Eigentlich wollte ich Tiermedizin studieren. Das gab mein Abitur leider nicht her.

 

Haben Sie denn auch mal Sachen gemacht, die den Lehrern nicht gefallen haben oder waren Sie immer ein Musterschüler?

Ich war eher ein stiller Schüler. Es war auch während meiner Schulzeit am Gymnasium viel ruhiger.

 

Mussten Sie denn auch mal Nachsitzen?

Nachsitzen musste ich während meiner gesamten Zeit als Schüler nie.

 

Was hat Ihnen besonders gut an Ihrer Schulzeit gefallen?

Ganz klar: Das waren der Musik- und Physikunterricht. Aber auch die Band, in der ich gespielt habe. Da habe ich Keyboard gespielt. Besonders gerne das Lied „A whiter shade of pale“, den erfolgreichsten Titel der Band „Procol Harum“. Ich war Fan von den „Bee Gees“, „Kraftwerk“ und irisch-schottischer Folklore. Heute höre ich gerne „Bosse“ oder Katie Melua.

Schön waren auch die Schulfeste und Klassenfahrten. In der 12. Klasse sind wir nach Griechenland gefahren und ich empfand die Reise als ein tolles Erlebnis.

 

Was haben Sie gemacht, bevor Sie an unsere Schule gekommen sind?

Ich war 15 Jahre Realschullehrer an einer Haupt- und Realschule in Bohmte. Dann habe ich sieben Jahre in der Lehrerausbildung gearbeitet. Hinterher war ich vier Jahre Konrektor und im Anschluss zwölf Jahre Schulleiter.