"Mädchen und Jungen definieren Gewalt durchaus unterschiedlich." Dies veranlasst die Trainer, zunächst in getrennten Gruppen darüber zu sprechen, was alles "Gewalt" ist.  Dazu gehört auch, jemanden zu beleidigen, zu schubsen oder auszulachen. Sicherer zu reagieren, wenn körperliche Gewalt droht, probierten Mädchen und Jungen mit der sogenannten „Pratze“ aus. Es galt, sich mit dem Unterarm gegen den Schlag mit einer großen, luftgefüllten Pratze zu wehren. Außerdem durften die Mädchen bei Karatetrainerin Melanie Aust lautstark üben „Nein“ zu sagen.
Die Jungs probierten sich mit Christoph Weiß an der „Todesbrücke“, einer anspruchsvollen Sortierübung in beachtlicher Höhe. ;-) Ebenfalls sprachen sie über die "Gewalttreppe", die mittlerweile bei ihnen im Klassenraum einen Platz gefunden hat. Sie soll bewusst machen, wie scheinbar kleine Konflikte schnell eskalieren können - und wie man den Ausstieg schafft.

Später erzählten sich Mädchen und Jungen im Klassenverband von ihren Erfahrungen und formulierten persönliche Wünsche an die Klasse. Anschließend suchten sie gemeinsam den „Zungenmörder“ oder konnten sich bei einem Laufspiel auf dem Schulhof, wo es auf jedes Wort ankam, ordentlich auspowern.

In der Parallelklasse arbeiteten die Kinder an "gewaltfreier Kommunikation". Mit Handpuppen wurden die Schritte der "Gewaltfreien Kommunikation" erklärt. Die Giraffe hatte ein großes Herz und war ein friedliches Tier. Sie hatte durch ihren langen Hals einen guten Überblick über die gesamte Landschaft oder Situation. Der Wolf gehört zu den Raubtieren. Wenn er ängstlich oder wütend ist, versteckt er sich entweder in Höhlen oder knurrt und beißt auch manchmal. Die Giraffe und der Wolf symbolisieren die verschiedenen Arten, miteinander zu kommunizieren. Wolf und Giraffe wohnen zur Erinnerung nun im Klassenraum! Außerdem hat die Klasse gemeinsam einen Kurzfilm zum Thema Nächstenliebe geschaut. In diesem Film wurde deutlich wie wichtig und wie schön es sein kann, wenn man sich gegenseitig hilft.

Ein Ziel dieses Projektes war es, dass die Schüler*innen Konflikt- und Gefahrensituationen angemessen und souverän entgegentreten. Ein weiteres, das Selbstbewusstsein der Schüler*innen zu stärken und sie dafür zu sensibilisieren, an wen sie sich vertrauensvoll bei Gewalterlebnissen wenden können. Eine mögliche Anlaufstelle vor Ort ist unsere Schulsozialarbeiterin Tanja Flade.